Jina Mahsa Amini starb am 16. September 2022 an den Folgen körperlicher Misshandlung durch die iranischen Sicherheitskräfte während ihrer Haft. Ihr Tod löste im Iran massive Proteste von Frauen gegen die iranischen Gesetze zur Verschleierungspflicht und andere diskriminierende Regelungen aus.

Am 19. Oktober 2023 hat die Konferenz der Präsidenten des Europaparlaments einstimmig beschlossen, den Sacharow-Preises für geistige Freiheit 2023 postmortem an Jina Mahsa Amini und der Bewegung „Frauen, Leben, Freiheit“ im Iran zu verleihen. In dieser Plenarwoche fand die offizielle Verleihung statt.

Parlamentspräsidentin Roberta Metsola erinnerte das Plenum daran, dass das Datum der Ermordung von Jina Mahsa Amini “unauslöschlich“ sei und einen „Wendepunkt“ markiert. Das Europäische Parlament steht an der Seite der mutigen iranischen Frauen, Männer und jungen Menschen, die sich nicht einschüchtern lassen und weiterhin für Gleichheit, Würde und Freiheit im Iran kämpfen.

Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit ist nach dem sowjetischen Physiker und politischen Dissidenten Andrei Dmitrijewitsch Sacharow benannt und mit 50.000 Euro dotiert. Er wird seit 1988 jährlich an Personen und Organisationen verliehen, die sich für Menschenrechte und Grundfreiheiten einsetzen.