„Ich würde mir ja ein E-Auto kaufen, wenn es denn genug Ladesäulen gäbe!“ Diesen Satz hört man häufig, und er ist nicht falsch: Seit 2016 hat sich die Zahl der Elektroautos versiebzehnfacht, während sich die Zahl der Ladestationen nur versechsfacht hat. Deswegen hat das EU-Parlament diese Woche Vorschriften für den Aufbau der Lade-Infrastruktur verabschiedet, mit verbindlichen Ziele für alle Mitgliedstaaten zum Ausbau.
Die neue EU-Verordnung stellt die Bereitstellung von Schnell-Ladestationen in regelmäßigen Abständen an Autobahnen und Bundesstraßen sicher. Bis 2025 sollen alle 60 km Säulen für PKW entstehen, alle 120 km wird eine Ladestation für Lkw und Busse vorgeschrieben. Außerdem sollen bis 2030 alle 200 Kilometer Wasserstoff-Tankstellen entlang des europäischen Verkehrsnetzes eingerichtet werden. Damit helfen wir auch dem Klima, denn der Verkehrssektor ist der größte Verursacher von Emissionen in der EU.
Aus sozialdemokratischer Sicht auch positiv: Wir konnten Verbesserungen bei der Frage der Bezahlung durchsetzen. Verbraucherinnen und Verbraucher können wählen, ob sie ganz einfach mit ihrer normalen Bankkarte, kontaktlos oder mit Hilfe von QR-Codes bezahlen wollen. Außerdem müssen die Betreiber von Ladestationen vor dem Ladevorgang den aktuellen Preis (pro Kilowattstunde oder pro Kilogramm) anzeigen. Das schafft mehr Transparenz an der Ladesäule und vermeidet böse Überraschungen: Laden muss genauso einfach gehen wie Tanken.