Zum ersten Mal hat am Mittwoch ein/e Präsident/in Kosovos, im Plenum des Europäischen Parlaments gesprochen. Vjosa Osmani richtete sich mit einer sehr emotionalen Rede an uns, in der sie an den Kosovo-Krieg erinnerte und Parallelen zum Krieg in der Ukraine-Krieg zog und Kosovos Unterstützung der für die Ukraine bekräftigte.

Diese Rede fand vor dem Hintergrund der aktuellen Spannungen viel Aufmerksamkeit. In den letzten Wochen gab es im Norden Kosovos immer wieder Auseinandersetzungen, diese kulminierten zuletzt am 26. Mai zwischen ethnischen Serben und Soldaten der NATO und führten zu mehreren verletzten NATO-Soldaten. Anlass war der Einzug von kosovarischen Bürgermeister:innen in ihre Rathäuser, die aufgrund des Wahlboykotts der ethnisch serbischen Minderheit im Norden Kosovos nur eine geringe Wahllegitimation besitzen.

Die Ursprünge dieser Auseinandersetzungen lassen sich allerdings in Belgrad finden. Der pro-russische Präsident Serbiens Vučić instrumentalisiert die serbischen Minderheiten in Kosovo, um das Land zu destabilisieren und ihm die Staatlichkeit abzusprechen. 

Westliche Staaten müssen diese Einflussnahme Belgrads anerkennen, die Spannungen abbauen helfen und Kosovo auf seinem Weg in die EU weiter unterstützen.